Frischer Wind gegen Familienfrust
Wie du dicke Luft zu Hause bekämpfen kannst
Das Wetter ist blöd, die Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung sind eingeschränkt und neue Ideen hat auch niemand. Das kann zu ganz schön dicker Luft in der Familie führen. Wenn alle zusammen zu Hause rumhängen, kommt es schnell zu Kämpfen um die Fernbedienung und Streit über das Geschirr. Deswegen möchten wir dir ein paar Anregungen an die Hand geben, mit denen du den Frust zu Hause etwas abbauen kannst.
1. Klare Zuständigkeiten und Strukturen
Legt fest, wer wann für den Müll, wer für das Geschirr und wer für die Wäsche zuständig ist. Das mag sich nach WG-Zeiten anhören, spart aber eine Menge Streit. Die Zuständigkeiten können wochenweise gewechselt werden, so fühlt sich niemand benachteiligt. Am besten sind die Aufgaben auf die Familienmitglieder angepasst, so kann dein Kindergartenkind vielleicht noch nicht die Wäsche waschen, Klamotten nach Farben sortieren klappt allerdings schon ganz prima.
Strukturen sind mindestens genauso wichtig. Sie helfen euch die unterschiedlichen Tagesrhythmen und -pläne unter einen Hut zu bringen. Plan feste Zeit für dich ein, auch du brauchst mal ein paar Minuten zum Runterkommen. Wenn du es regelmäßig einplanen kannst, können hier auch schon 15 Minuten reichen.
2. Geht raus
Wenig hilft so gut gegen dicke Luft wie Bewegung. Schnapp dir deine Liebsten und ab geht es. Übrigens macht es auch bei schlechtem Wetter Spaß. Mit Matschhose und Gummistiefeln bewaffnet steht dem Toben nichts mehr im Weg. Ob ihr eine Radtour, einen Spaziergang oder eine Joggingrunde macht, ist völlig egal. Alle können ihrem eigenen Tempo folgen und vielleicht auch mal kurz für sich sein. Die Bewegung lässt überschüssige Energie, die sich sonst in Konflikten entladen kann, raus.
Mit mehreren Kindern könnt ihr auch super Wettrennen oder andere kleine Spiele machen. Je nach Lage sind die Regelungen für Kontakte draußen entspannter. Das heißt, ihr könnt draußen eure FreundInnen treffen, ob auf dem Spielplatz oder im Wald. Tee in einer Thermoskanne und dicke Pullis helfen euch dabei durch die kalte Jahreszeit. Positiver Nebeneffekt: Bewegung und frische Luft machen ganz schön müde. Da fallen die langen Diskussionen ums Schlafengehen am Abend aus.
3. Reden
Jaja, die alte Leier. Reden, reden, reden. Oft hilft es aber zu wissen, warum deine Liebsten grade reizbar sind. Vielleicht läuft es mit den Schulaufgaben oder auf der Arbeit nicht so gut, es kann aber auch an einem Streit mit der besten Freundin liegen. Wenn ihr offen miteinander darüber sprecht was euch belastet, führt das zu mehr Rücksichtnahme. Niemand kann erraten was dich gerade umtreibt und daher kann auch niemand Rücksicht darauf nehmen, es sei denn du erzählst was dich umtreibt. Solltest du das Gefühl haben, dass der Berg der Probleme bei dir zu Hause zu hoch ist, such dir Hilfe. Bei den Beratungsstellen kannst du anonym deine Probleme schildern, im Gegenzug gibt es wertvolle Tipps von Außenstehenden, die einen frischen Blick auf die Situation haben.
Die aktuelle Situation ist für niemanden einfach. Sie erfordert viel Kraft. Da ist es normal sich überfordert zu fühlen. Lass dich nicht von außen unter Druck setzen, du weißt am besten was bei dir zu Hause funktioniert und was nicht. Und wenn deine Kinder mal vor dem Fernseher hängen, statt mit pädagogisch wertvollem Holzspielzeug zu spielen ist das auch in Ordnung. Auch du brauchst mal eine Pause.
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