Unsere Gefühle
Zwischen Sonnenschein-Stimmung und Regenwetter-Laune
Gefühle sind ein großes Thema bei uns Menschen. Manche von uns nehmen sie zwar bewusster wahr als andere, doch jeder von uns hat sie. Sie sind immer da. Und deshalb nehmen Gefühle immer auch einen großen Einfluss auf unseren Alltag und unser gesamtes Leben.
Es macht einen großen Unterschied, ob man sich zum Beispiel motiviert, dankbar und lebhaft fühlt, oder man gerade ängstlich, wütend und traurig ist. Jeder von uns hatte bestimmt schon einmal den Tag, an dem man „mit dem falschen Fuß“ aufgestanden ist. Nichts möchte so richtig funktionieren, man fühlt sich unwohl, gereizt und ist einfach schlecht drauf. Das kann sich durch den ganzen Tag ziehen und schon ist es abends und man blickt auf einen schlechten Tag zurück.
Wie Krisen unsere Gefühle beeinflussen
In Zeiten von Corona wurde uns das besonders extrem vor Augen geführt. Die Strukturen, die uns allen so sicher erschienen, sind auseinandergebrochen. Wir mussten zu Hause bleiben, Schule und Kinderbetreuung waren geschlossen und auch die täglichen Treffen mit der Familie und unseren Freunden waren nicht mehr erlaubt. Viele von uns waren sogar von Kurzarbeit betroffen oder haben ihren Job ganz verloren. Weitermachen wie bisher war nicht mehr möglich. Und an diesem Punkt kommen wieder unsere Gefühle ins Spiel. Denn jeder Mensch hat zwei angeborene Grundbedürfnisse: Das Bedürfnis nach Verbundenheit (Zugehörigkeit) und das Bedürfnis nach Freiheit (Autonomie). Wenn diese Bedürfnisse nicht erfüllt werden können, fühlen wir uns schlecht. Doch auch hier gibt es Unterschiede. Manche Menschen werden wütend, sind gestresst und überfordert. Andere wiederum ziehen sich zurück, sind traurig und verschließen sich. Das passiert natürlich nicht nur in Zeiten von Corona, sondern auch in anderen persönlichen Krisen.
Jeder von uns ist einzigartig
Als erstes sollten wir uns bewusst werden, dass jeder Mensch einzigartig ist. Das bedeutet nicht nur, dass wir alle anders fühlen, sondern auch, dass jeder unterschiedlich mit seinen Gefühlen umgeht. Wichtig ist, dass du dich nicht mit anderen Menschen vergleichst oder dich sogar dafür verurteilst, wie es gerade in dir aussieht. Es gibt Tage, da kann einem das Wetter schlechte Laune machen und andere Tage, an denen man trotz Regen positiv gestimmt ist. So ist das Leben! Doch es gibt gute Nachrichten. Denn wir können mit ein bisschen Wissen, Geduld und Übung Einfluss auf unsere Gefühle nehmen.
Was macht man bei Gefühlen, die sich nicht gut anfühlen?
Kennst du das? Man sieht sich den ganzen Tag lang die Nachrichten an, in denen es zum Beispiel um finanzielle Krisen, Gewalt und Krankheit geht? Oder man spricht am Telefon mit einem Freund und unterhält sich nur darüber, was alles gerade schlecht läuft? Probiere in deinem Alltag doch einmal etwas anderes aus! Richte deine Aufmerksamkeit auf das, was gerade gut ist. Eine liebe Nachricht, ein gutes Essen oder der singende Vogel beim Aufstehen. Du wirst sehr schnell merken, dass deine Stimmung besser wird. Vielleicht hilft es dir sogar, eine Liste zu schreiben und es so für dich festzuhalten. Diese Übung ist natürlich nur ein kleiner Schritt. Dahinter steckt aber eine ganz einfache und hilfreiche Sache: Unsere Gedanken beeinflussen unsere Gefühle. Und genau das können wir nutzen, damit es uns erst einmal besser geht.
Wenn schlechte Gefühle normal werden
Es gibt viele dieser kleinen Übungen, durch die man sich schnell wieder besser fühlen kann. Sie geben dir Struktur und Stabilität in einer persönlichen Krise. Dennoch kann es sein, dass nichts davon hilfreich ist. Man fühlt sich über einen längeren Zeitraum traurig, ist überfordert und orientierungslos. Es gibt Zeiten, in denen man sich für nichts motivieren kann und einfach nicht mehr weiterweiß. In solchen Momenten kann es sein, dass man Unterstützung von einer neutralen Person braucht. Auch das ist ok! Sei nicht zu streng mit dir selbst und erlaube dir, Hilfe anzunehmen. Es gibt viele unterschiedliche Möglichkeiten dafür und nur du selbst kannst entscheiden, was in deiner Situation passend ist.
Die ElternHotline ist für dich da und unterstützt dich in deiner persönlichen Krise.
Ab dem 17.06.2020 beantwortet dir das Team der ElternCoaches live deine persönlichen Fragen auf Instagram. Selbstverständlich anonym und kostenfrei. Schreib uns gerne an und melde dich bei Instagram oder unter redaktion@elternhotline.de
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