Corona – und was kommt dann?
Wie du deinen Teenager bei Zukunftsangst unterstützen kannst
Ob es das Unternehmen, bei dem ich meine Lehre machen möchte, nächstes Jahr überhaupt noch gibt? Finde ich in der aktuellen wirtschaftlichen Lage einen Job? Lohnt sich die Schule noch, wenn ich bald vielleicht eh wieder zu Hause sitze? Solche Fragen bewegen viele junge Menschen aktuell. Und das nicht zu Unrecht. So viel Unsicherheit wie aktuell gab es schon lange nicht mehr.
-
Angst, keine Lehrstelle zu finden
- Alternativen: Sucht nach mehreren Unternehmen, die Lehrstellen anbieten und auf verschiedenen Portalen nach Azubis suchen. Auch wenn es gerade etwas ungünstiger aussieht, wird es so nicht unbedingt bleiben. Es ist auch sehr unwahrscheinlich, dass alle gleichzeitig niemanden mehr ausbilden. Vielmehr gibt es viele Unternehmen, die händeringend nach Azubis suchen. Schaut mal bei azubiyo, Schülerkarriere oder den Handwerkskammern. Eine schulische Ausbildung ist auch möglich, sei es in Richtung ErzieherIn, Gesundheit oder Pflege. Hier sind die Berufschancen zudem sehr gut.
- Praktikum: ein Praktikum hilft, einen potenziellen Beruf kennenzulernen. Wer sich im Praktikum gut und motiviert präsentiert, hat meist sehr gute Aussichten auf eine Ausbildungsplatz.
- Höherer Schulabschluss: je nachdem, was für einen Schulabschluss dein Kind hat, gibt es die Möglichkeit, einen höheren Abschluss zu erwerben, sei das (Fach-) Abi oder die mittlere Reife. Je höher der Schulabschluss, desto besser die Chance auf einen Ausbildungsplatz.
- Überbrückung: sollte sich so schnell keine Alternative finden, könnt ihr auch über eine Überbrückung nachdenken. Das könnte ein freiwillig soziales Jahr sein, da bekommt man zumindest ein Taschengeld oder doch übergangsweise einen anderen Job.
- An die Agentur für Arbeit wenden: Die Profis haben oft Ideen, die wir gar nicht auf dem Schirm haben. Vielleicht kennen sie ja auch Unternehmen, die ihr in der Suche übersehen habt.
-
Angst vor der Jobsuche
- Die Unterlagen aufpolieren: Um sich von anderen abzuheben, sind Bewerbungsunterlagen entscheidend. Schaut euch zusammen die Unterlagen an und lasst vielleicht noch eine dritte Person drüber schauen. Wichtig ist auch zu zeigen, was dein Kind jenseits von Schulnoten zu bieten hat: etwa Mitwirken im Sportverein, spannende Hobbies und gute PC-Kenntnisse.
- Schnell sein: Viele Jobportale bieten einen Service an, der Suchende alarmiert, sobald eine neue Stelle mit passenden Stichworten online gegangen ist. Schaltet den Alarmmodus ein und lasst euch automatisch informieren.
- Keine Angst vor Zwischenlösungen: manchmal braucht man schnell Geld und findet vielleicht nicht den passenden Job, dann ist es gerade in jungen Jahren gar kein Problem, auch mal übergangsweise einen anderen Job anzunehmen, die Arbeitsagentur hat extra einen Filter erstellt, mit dem man ArbeitgeberInnen findet, die wegen der Corona Pandemie zusätzliche Unterstützung suchen.
- An die Agentur für Arbeit wenden: Auch hier gilt, dass die Profis etwas in petto haben könnten, was euch durch die Lappen gegangen ist.
-
Schulfrust
- Es gibt eine Perspektive: Wirtschaftskrisen halten nicht für immer an. Es kommen auch wieder bessere Zeiten und dann ist der (vielleicht sogar höhere) Abschluss umso mehr wert.
- Ein Ziel hilft immer: Mit einem Abschluss in der Tasche kann man endlich seinen Stärken und dem, was einem wirklich Spaß macht, nachgehen. Das ist doch eine super Motivation, die Jahre in der Schule durchzuziehen.
- Schulwahl: Schaut, ob die Schule, auf die dein Kind geht, auch wirklich die richtige Schule ist. Nicht jedes Kind kommt mit Frontalunterricht klar, nicht jedes mit Projektunterricht. Manchmal hilft es ja auch schon, wenn es eine andere Lehrkraft gibt, die ein „besseres Händchen“ für dein Kind hat.
- Niemand kann einem das Gelernte klauen: Das vielleicht einzige, was einem niemand klauen kann, ist das eigene Wissen. Schon alleine deswegen sollte man sich da gut drum kümmern. Hier kann auch Nachhilfe mit verständnisvollen TutorInnen helfen.
Oft gibt es AnsprechpartnerInnen der Arbeitsagentur, die für Schulen zuständig sind. Viele Schulen haben auch LehrerInnen, die sich besonders mit der Berufsfindung auseinandersetzen. Mit ihnen kann dein Teenager immer sprechen. Angst ist kein guter Berater, deswegen sollte man versuchen, nicht vor lauter Sorgen den Kopf in den Sand zu stecken. Stattdessen hilft es alle Optionen zu kennen und zu wissen, was im Fall der Fälle alles möglich ist. Natürlich kann man weiter hoffen, dass alles nach Plan läuft aber ein Plan B gibt Sicherheit und erleichtert die Lage, wenn es eben nicht so klappt wie erhofft.
Veröffentlicht am
Themen
Artikel zum Thema
-
Wie finde ich einen Schulplatz für mein Kind?
Je nach Bundesland und Schultyp müssen verschiedene Dinge beachtet werden.
-
Kinderbetreuung - wie funktioniert das in Deutschland?
Der Weg vom Antrag zum Kitaplatz ist einfach und kompliziert zugleich
-
Chancen und Kindeswohl- macht mal!
Beitrag aus der Süddeutschen Zeitung
-
Was ist Kinderkrankengeld und wie kann ich es beantragen?
Alle wichtigen Information zum Kinderkrankengeld
-
Du musst kein Vorlesekönig oder eine Vorlesekönigin sein, aber…
Leseabenteuer mit deinem Kind solltest du dir nicht entgehen lassen!
-
Jobverlust, Jobsuche und Zukunftsängste
Was man tun kann, um wieder auf die Spur zu kommen