Jobverlust, Jobsuche und Zukunftsängste
Was man tun kann, um wieder auf die Spur zu kommen
Die aktuelle wirtschaftliche Lage ist pandemiebedingt für Eltern und Kinder schwer: Die Erwachsenen bangen um ihre berufliche Existenz und die Jugendlichen sorgen sich um ihre schulische und berufliche Ausbildung. Und überhaupt: Was kommt nach Corona? In solchen Zeiten ist es wichtig, zuversichtlich in die Zukunft zu blicken und vorausschauend planen, auch wenn manche Situationen aussichtslos erscheinen.
Elternsein und arbeiten
Ja, Elternsein war auch vor Corona schon herausfordernd. Man will für die Familie funktionieren, das Geld verdienen und ansonsten auch einfach eine gute Mutter oder Vater für seine Kinder sein. Was aber, wenn man seinen Job verliert und beginnt an sich zu zweifeln? „Irgendwie wird es weitergehen“ ist ein guter Ansatz, reicht aber alleine oft nicht aus. Fragen, die momentan vielen Eltern durch den Kopf gehen, können lauten: „Werden wir unseren Job behalten?“, „Reicht das Geld aus, um die ganze Familie zu versorgen?“ oder „Was können wir jetzt tun?“ Wir von der ElternHotline haben erste hilfreiche Ratschläge zusammengefasst:
- Bei drohendem Jobverlust klare Verhältnisse mit dem Arbeitgeber schaffen, über die aktuelle Situation und Möglichkeiten sprechen.
- Bei Kündigung in jedem Fall sofort einen Antrag auf Arbeitslosengeld bei der Agentur für Arbeit bzw. dem Jobcenter stellen.
- Neben dem Arbeitslosengeld unterstützt die Agentur für Arbeit euch auch bei der Jobsuche und dem Bewerbungsprozess oder bei einer sinnvollen Weiterbildung. Gerade in wechselhaften Zeiten.
- Zudem gibt es verschiedene Jobportale wie Indeed, Stepstone, LinkedIn oder Monster.
- Sollten die Zukunftsängste so groß werden, dass dein Alltag maßgeblich darunter leidet, ist es ratsam, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es ist kein Zeichen von Schwäche, sondern im Gegenteil: ein Zeichen von Stärke. Hol dir Hilfe, trau dich! Hier findest du Beratungsstellen.
Was Jugendliche jetzt tun können
Auch unter Jugendlichen ist die Unsicherheit groß, das Gerede von einer angeblichen „Generation Corona“ macht die Runde. Auch wenn vielleicht der eine oder andere große Plan platzt, wie die Reise ins Ausland, so ist die Zukunft für die meisten Teenager weiterhin relativ gut. Wer das Abitur hat, kann in jedem Fall an die Hochschule gehen und auch mit dem Ausbildungsplatz sieht es relativ gut aus. Dennoch bleibt sicherlich viel Raum für Verunsicherung: „Gibt es das Unternehmen, bei dem ich eine Ausbildung machen will, im nächsten Jahr überhaupt noch?“, „Finde ich einen Job mit meiner Ausbildung?“, „Lohnt es sich überhaupt noch, dass ich mich in der Schule anstrenge?“ Diese Fragen gehen nicht spurlos an jungen Menschen vorbei. Gerade da ist es wichtig, dass Eltern ihre Kinder unterstützen und deren Sorgen ernst nehmen. Folgende Handlungsoptionen können helfen:
- Nach Alternativen Ausschau halten: Das können ähnliche Ausbildungsstätten oder Ausbildungsberufe oder ein freiwilliges soziales Jahr sein. Die Agentur für Arbeit berät auf diesem Gebiet umfangreich.
- Bewerbungsunterlagen-Check: Sind die Bewerbungsunterlagen gut genug? Habe ich alles Wichtige eingetragen? Gerade Hobbies, besondere Interessen oder persönliches Engagement können wichtig sein. Lass dich gegebenenfalls beraten.
- Gibt es u. U. einen schulischen Weg, um das Ziel zu erreichen? Besteht die Möglichkeit einen höheren Schulabschluss (mittlerer Schulabschluss, (Fach-) Abitur) zu erlangen? Ein höherer Schulabschluss verbessert die Chancen auf einen Ausbildungsplatz oder einen Studienplatz.
- Zwischenlösungen und Aushilfsjobs müssen nicht von langer Dauer sein, können aber positive Anreize für den weiteren Weg geben und den Horizont sowie Interessen erweitern.
- Das Ziel vor Augen haben: ein guter Schulabschuss hat einen Einfluss auf den späteren Werdegang, gerade auch nach der Pandemie.
- Den Kontakt zu vertrauten Personen suchen, um über Zukunftsängste zu sprechen: Das können Eltern, Freunde aber auch SchulsozialarbeiterInnen oder LehrerInnen sein.
Die Krise als Chance nutzen
Schwierige Zeiten machen einerseits vielleicht Angst. Sie rufen aber auch besondere Kräfte ins uns hervor, da wir gezwungen werden, von alten Mustern abzuweichen. Man hat es schon oft gehört: Jede Krise birgt eine Chance, und ja, da ist wirklich was dran. Du musst vor allem daran glauben – denn, wie heißt es so schön: Der Glaube versetzt Berge!
Redaktion: Arian Graser
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