Eltern brauchen Rückendeckung

Warum in der Politik noch zu wenig passiert

Niemand weiß, ob das diesen Winter gut geht. Schon jetzt dürfen viele Kinder beim ersten Schnupfen nicht mehr in die Kita. Es gibt positive Fälle an Schulen. Trotz aller Versprechungen aus der Politik erinnern wir uns an den Frühling, wo Eltern dann ziemlich alleingelassen waren. Was wurde eigentlich seither getan? Worauf kannst du dich einstellen?

Eltern brauchen Rückendeckung

Es wirkt, als müssten Eltern bei allen Entscheidungen der Regierung erstmal hinten anstehen. Die zuständige Familienministerin Giffey ist immer noch nicht Teil des „Corona-Kabinetts“. Also genau da, wo die brennendsten Themen der Woche immer festgelegt und besprochen werden.

Wenn da die Finanz-, Gesundheits- oder Verteidigungsministerien zusammensitzen, dann entscheiden sie auch darüber, was in nächster Zeit gemacht wird. Sie bestimmen dann, worauf es ankommt.

Familien sind ein Organismus, wo alles zusammenhängt

Die Situation im Home-Office, ständige Sorge und Existenzängste für Eltern übertragen sich auf die Kinder. Für die heißt es, dass sie auf keinen Fall krank werden dürfen. Weil dann vielleicht schon alles daheim zusammenklappt. Familie ist ein „Organismus“, wie wir hier in der ElternHotline sagen. Alles hängt miteinander zusammen.

Laut einer Studie ist das auch den Unternehmen in Deutschland mehr und mehr klar. Die Arbeitgebenden nehmen Rücksicht darauf, dass Eltern im Moment mehr Zeit für die Kinderbetreuung brauchen. Es hilft ihnen auch nicht weiter, wenn ihre MitarbeiterInnen sich mit so vielen unerledigten Aufgaben im Hinterkopf bei der Arbeit melden.

Eltern dürfen auf digitale Revolution hoffen

Zur Entlastung setzt die Politik auf technische Kniffe. Im Juni erzählte Frau Giffey, dass Familien die viele Bürokratie, die sie bereits vor der Geburt bewältigen müssen, bald einfacher erledigen können. Spätestens 2022 sollen dann Anträge – wie der für das Kindergeld – schnell im Internet ausgefüllt werden können.

Aber: Die Pandemie hat auch andere Probleme gebracht. In den Schulen sollte es doch schon lange gutes Internet und Schulaufgaben online geben. Aber gerade jetzt hat das an einigen Orten nicht geklappt. Von den 5 Milliarden für die digitale Revolution sind bei den Kindern nur 15 Millionen Euro angekommen.

Ein Kita-Rat vertritt die Bedürfnisse der Eltern

Der Mann einer Kita-Leiterin berichtete uns hier in der ElternHotline schon einmal, dass die Situation für das Personal dort gerade besonders schwierig ist. Wenn ErzieherInnen krank werden, wirkt sich das auf die Kinder aus. Die werden dann in größeren Gruppen von weniger Personen betreut.

Für solche Probleme gibt es jetzt den Kita-Rat. Dort sitzt eine echte Mischung aus ExpertInnen zusammen:

Sicher sind die Beschlüsse dieser Gruppe eine Hilfe dabei, dass Eltern bei politischen Entscheidungen mehr berücksichtigt werden. Wichtig bleibt aber, dass sich die Bundesländer auch daran halten.

Was Eltern jetzt helfen würde

Wie wichtig das ist, zeigt schon der neue Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse. In diesem Jahr sind mehr Menschen auf der Arbeit wegen psychischer Erkrankungen ausgefallen als jemals zuvor.

WissenschaftlerInnen fordern deshalb politische Maßnahmen, die Eltern sofort helfen:

Noch fehlt eine so starke Rückendeckung der Politik. Da ist es verständlich, wenn du dich oftmals alleingelassen fühlst.

Starke Eltern machen Kinder stark

Trau dir also weiterhin zu, auszusprechen, dass die Kinderbetreuung Arbeit ist. Gerade, wenn du dein Kind allein großziehst, hast du mit der Kindesbetreuung zwei „Jobs“. Für die Dinge, die du so nebenher noch erledigen sollst, gibt es in der Wirtschaft nämlich ganze Berufszweige:

Fazit: Es ist weiterhin wichtig, dass die Politik Eltern stärkt. Es braucht Maßnahmen, die die Situation spürbar erleichtern. Wenn Eltern zu sehr unter Druck stehen, trifft das ganz besonders die Kinder.

Wenn dich das Thema interessiert und du wissen willst, was wir mit „Organismus“ Familie meinen, dann schau ruhig hier in unserem Magazin vorbei.

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