Wie weiter nach den Osterferien? – Teil 2: Abschlussprüfungen

Ein Überblick über die Regelungsvielfalt

In den letzten Wochen wurde – wie bereits im letzten Jahr – darüber diskutiert, ob die Abschlussprüfungen wie geplant durchgeführt werden sollen oder nicht. Dabei liegt der Fokus meist auf den Abiturprüfungen. Die Kultusministerkonferenz hat am Donnerstag (8.4.21) beschlossen, dass die Abschlussprüfungen durchgeführt werden sollen. Sie stehen damit in den kommenden Wochen oder Monaten an. Wann genau, hängt auch davon ab, wie lange das Schuljahr noch dauert bzw. die Sommerferien beginnen.

Wie weiter nach den Osterferien? – Teil 2: Abschlussprüfungen

Abiturprüfungen sollen stattfinden

In einigen wenigen Ländern haben die Schülerinnen und Schüler die Abiturprüfungen schon hinter sich (z.B. Rheinland-Pfalz), in den meisten Ländern steht der Endspurt für die Abiturprüfungen nach den Osterferien an.

Entsprechend des Beschlusses der Kultusministerkonferenz ist davon auszugehen, dass die Abiturprüfungen, wie geplant, durchgezogen werden. Damit folgt man dem Vorgehen des vergangenen Jahres, in dem die Prüfungen stattfanden.

Ein wichtiges Argument ist dabei, dass das Abitur mit dem früherer sowie späterer Jahre vergleichbar sein solle. Dies ist aber angesichts der Umstände, und der Tatsache, dass die meisten Abiturientinnen und Abiturienten seit März 2020 nur sporadisch regulären und uneingeschränkten Unterricht hatten und haben, ein seltsames Argument. Um ihnen halbwegs faire Bedingungen zu schaffen, gibt es vielfach Anpassungen. So werden teilweise die Prüfungstermine zeitlich etwas nach hinten verschoben (Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Bremen, Hamburg, Hessen, NRW, etc.), um die Vorbereitungszeit zu verlängern, oder die Prüfungsdauer, sprich: die Klausurdauer, wird ausgeweitet (z.B. Berlin, Bremen, Hamburg, Sachsen), die Lehrkräfte haben mehr Themen zur Vorauswahl etc. Sachsen hat offenbar noch keine finale Festlegung getroffen, ob die Prüfungstermine verschoben werden oder nicht. Dies wird vom Inzidenzgeschehen abhängig gemacht.

Manche „Erleichterungen“ wirken etwas skurril, so etwa die Maßgabe, dass nur Themen abgefragt werden sollen, die im Unterricht auch tatsächlich behandelt wurden. Das sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein.

Die Prüfungen finden immer in Präsenzveranstaltungen statt.

Wie es auch immer ausgehen wird: alle Abiturientinnen und Abiturienten bzw. Eltern sollten sich nicht von dem allgemeinen Hype um das Abitur irritieren lassen – es ist vor allem für den Übergang in Ausbildung oder Studium von Bedeutung. Bei allem was danach kommt, spielt es bestenfalls eine untergeordnete Rolle – und ein mittelmäßiges Abitur kann durch andere Kompetenzen, Fähigkeiten und Erfahrungen aufgefangen werden. Dazu zählt natürlich insbesondere eine abgeschlossene Berufsausbildung bzw. ein abgeschlossenes Studium. Nur im öffentlichen Dienst wird bisweilen noch Wert auf das Abiturzeugnis und den Notendurchschnitt gelegt.

Die Details zu den Abiturprüfungen in Eurem Bundesland findet ihr unter Corona-was-darf-ich.

Prüfungen für den erster und mittlerer Schulabschluss finden meist statt, aber nicht überall

Etwas größer als bei den Abiturprüfungen ist offenkundig die Flexibilität, wenn es um die anderen Schulabschlüsse, wie etwa den Haupt- oder Realschul- bzw. ersten und mittleren Schulabschluss geht. Manchmal heißt der erste Schulabschluss auch einfache oder erweiterte Berufsbildungsreife.

Berlin hat bereits entschieden, dass keine schriftlichen Prüfungen geschrieben werden müssen, so auch Hamburg bezogen auf die Berufsbildungsreife sowie Rheinland-Pfalz. Alternativ oder ergänzend werden die Prüfungsvoraussetzungen reduziert, das heißt, etwas weniger Klausuren,

Brandenburg verschiebt die Prüfungen ebenso nach hinten, wie Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Bremen, Hamburg, Hessen, NRW, Sachsen-Anhalt etc. Häufig finden die Prüfungen jetzt Ende Mai oder auch im Juni statt. Sachsen hat offenbar noch keine finale Festlegung getroffen.

Ferner bieten manche auch besondere Vorbereitungsmöglichkeiten an: so zum Beispiel Hamburg, wo es spezielle Vorbereitungskurse in Kleingruppen geben soll.

Ferner soll es einige Erleichterungen geben, z.B. indem weniger schriftliche Prüfungen abgelegt werden müssen. Manche „Erleichterungen“ wirken etwas skurril, so etwa die Maßgabe, dass nur Themen abgefragt werden sollen, die im Unterricht auch tatsächlich behandelt wurden. Das sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein.

Die Prüfungen finden immer in Präsenzveranstaltungen statt.

Nach dem Schulabschluss steht der Übergang in Ausbildung, sei es die duale oder eine schulische Ausbildung an. Zwar spielen die Abschlusszeugnisse für den erfolgreichen Übergang in Ausbildung oder Berufsschule eine wichtige Rolle, allerdings gibt es verschiedene Möglichkeiten, nicht ganz so tolle Zeugnisse durch andere Kompetenzen zu kompensieren. Da das Thema „Übergang in Ausbildung“ ein wichtiges und ziemlich komplexes Thema ist, werden wir hierzu ab dem 15. April 2021 eine neue Informationsseite aufbauen. Diese Unterseite wird sich ausschließlich mit dem Thema „Übergang in Ausbildung“ beschäftigen. Schaut daher gerne ab Mitte April auf die entsprechende Unterseite.

Die Details zu den Abschlussprüfungen in Eurem Bundesland findet ihr unter Corona-was-darf-ich.

Berufsabschlussprüfungen finden meist statt

Die Prüfungen zum Abschluss der Berufsausbildung finden in allen Ländern statt, zum Teil werden sie etwas nach hinten verschoben. Im weiten Teilen gelten die Regelungen wie bei den anderen Schulabschlüssen analog.

Erwähnenswert ist, dass Hamburg Prüfungskolloquien zur Vorbereitung anbietet und die Lehrkräfte konkrete Hinweise zum Prüfungsthema geben sollen. Auch steht etwas mehr Zeit zur Beantwortung der Fragen zur Verfügung.

Die Prüfungen finden immer in Präsenzveranstaltungen statt.

Die Details zu den Abschlussprüfungen der Berufsausbildung in Eurem Bundesland findet ihr unter Corona-was-darf-ich.

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