Väterchen Frost und seine Gehilfen

Nikolaustraditionen aus der ganzen Welt

Den „Nikolaus“ gab es wirklich! Nikolaus von Myra war der Geschichte nach ein Bischoff der in dem Ort Myra – heute liegt es im türkischen Demre -  im 4. Jahrhundert nach Christus gelebt haben soll. Der Legende nach hat er sein Vermögen mit den Armen geteilt: Mittellosen Familien legte er Geldtaler in die Schuhe.  

Väterchen Frost und seine Gehilfen

Artigen Kindern legt der Nikolaus am 6. Dezember Nüsse, Mandarinen, Süßigkeiten oder kleine Geschenke in ihre Stiefel. So lautet der allgemeine christliche Brauch in Deutschland. Es gibt verschiedene Abwandlungen oder lokale Besonderheiten. In Bremen beispielsweise gibt es einen “Nikolauslauf”. Kinder verkleiden sich dann als Nikolaus und laufen durch die Stadt, singen und sagen Gedichte auf.  In anderen Ländern kommt der Nikolaus an anderen Tagen oder mit seinen Gehilfen. Die ElternHotline hat ein paar interessante Nikolausbräuche aus der ganzen Welt gesammelt.  

Österreich:  Achtung der „Krampus“ geht rum   

In Österreich bekommen die Kinder zum Nikolaus auch Geschenke, allerdings liegt hier der Fokus mehr auf dem Erziehen der Kinder. Wer nämlich nicht artig war, der wird von den „Krampussen“, den bösen Begleitern von Nikolaus, zur Rechenschaft gezogen und bekommt eine Rute anstatt Süßigkeiten.  

In manchen Teilen von Österreich gibt es richtige Krampuszumzüge, bei denen Menschen verkleidet mit Glocken und Ruten durch die Straßen ziehen, um Kindern einen Schreck einzujagen.  

Kroatien:  Doppelt feiern hält besser   

„Sveti Nicola“ leitet in Kroatien die Zeit des Gebens und Schenkens ein. In Kroatien wird „Sveti Nicola“ als Schutzpatron der Seefahrer und Kinder verehrt. Teilweise kommt er mit dem Boot oder Schiff angereist. Ähnlich wie in Österreich gibt es in Zentralkroatien eine Belohnung nur für die braven Kinder, die anderen bekommen am 6. 12. Ruten in den Schuh gelegt. Für die Bestrafung ist auch hier „Krampus“ zuständig, der „Sveti Nicola“ begleitet, wenn dies notwendig ist.  

Im südlichen und nordöstlichen Teil Kroatiens übernimmt traditionell „Santa Lucia“ die Aufgabe, artige Kinder zu belohnen, allerdings erst am 13. 12. In vielen Regionen Kroatiens verschwimmen beide Traditionen zu einer. Der Dezember ist dann so etwas wie ein Paradies für Kinder, die nun in der Regel Geschenke am Nikolaustag und zum Luciafest bekommen.  

Türkei: „Noel Baba“ kommt an Silvester  

Auch in der Türkei zieren mittlerweile Nikoläuse und Weihnachtsmänner die Einkaufsgeschäfte. Die Nikolaustradition in der Türkei ist noch relativ jung und „Noel Baba“ bringt die Geschenke nicht am 6. Dezember, sondern erst an Silvester.  Dass der historische Nikolaus aus dem früheren Lykien stammt und später der Bischof von Myra wurde, ist in der Türkei noch nicht lange bekannt. In den 1950-er Jahren verbreitete sich in der Türkei das Wissen um den historischen Nikolaus und seine Geburtsstätte. Seitdem entwickelte sich die Stadt Demre (das frühere Myra) zu einer regelrechten Pilgerstädte.   

 Russland: Väterchen Frost und seine Enkelin  

Die Verehrung für den Heiligen Nikolaus kam von der griechischen Kirche aus über Russland nach Europa und dennoch werden am Nikolaustag die Kleinen bei unserem großen Nachbar im Osten nicht beschenkt. Obwohl der Heilige Nikolaus der Schutzpatron Russlands ist, bringt traditionell „Ded Moroz“ („Väterchen Frost“) mit seiner Enkelin „Snegurotschka“ zu Neujahr die Geschenke.  

Rumänien:  Von Apfelbaumruten, die hoffentlich blühen   

In Rumänien stellen die Kinder – wie in Deutschland – Stiefel vor die Haustür und freuen sich auf süße Geschenke von „Moş Nicolae“. Wenn die Kinder unartig waren, dann finden sie in den Schuhen eine Apfelbaum-Rute vor, die dann in Wasser gestellt wird und, wenn sie bis Weihnachten zu blühen beginnt, aufzeigt, dass „Moş Nicolae“ den unartigen Kindern vergibt.  

USA: Eingewanderter Nikolaus 

Der weißbärtige „Santa Claus“ bringt in den Vereinigten Staaten die Geschenke am 1. Weihnachtsfeiertag und legt sie traditionell vor den Wohnzimmerkamin. Geschichtlich betrachtet hat der Name “Santa Claus” einen langen Weg hinter sich: Er ist mit dem niederländischen „Sinterklaas“ verwandt und über Einwanderer in die USA gekommen. 

"Geben":  Ein Brauch aller Religionen

Die Idee des "Gebens" kommt in fast allen Religionen vor und ist nicht auf den Dezember festgelegt. Muslime überreichen sich zum Opferfest und Zuckerfest gegenseitig Geschenke. Menschen jüdischen Glaubens beschenken an Purim arme Menschen und an Chanukka gibt es die Tradition des "Dreidelspiel". Der Gewinner bekommt Süßigkeiten oder kleine Geschenke. Hindus machen sich Geschenke am Lichterfest Divali, Holi oder zur Wintersonnenwende "Makar Sankranti". Buddhas Geburtstag liefert Buddhisten einen Anlass Geschenke zu verteilen.

Fazit: Die Idee des Schenkens, von Großzügigkeit und Zusammenhalt kommt in allen Religionen vor. Egal, ob bei euch der Nikolaus am 6. 12. kommt, erst später oder ihr ihn gar nicht feiert. . Im Dezember, wenn das Wetter nass, kalt und grau wird, tut es gut, es sich als Familie gemütlich zu machen. Damit ihr eine schöne Zeit habt, gib es hier auch noch ein paar Tipps gegen Familienfrust.  Als Eltern und Paar ist es wichtig an einem Strang zu ziehen. Das Buch von Patricia Cammarata verrät dir, wie das gehen kann.

 

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