Feiern bis der Arzt kommt
Wenn Jugendliche trotz Corona nicht auf Partys verzichten wollen
„Unverantwortlich“, „leichtsinnig“, „begreifen den Ernst der Lage nicht“ – das sind nur einige der Schlagzeilen zum Thema Jugendliche und Partys während Corona-Zeiten. Artikel, die ExpertInnen zu Rate ziehen und eine ausgewogenere Perspektive versprechen, sind oft nur gegen Bezahlung einsehbar. Die reißerischen Schlagzeilen stehen oft in Verbindung mit der Aufforderung, man könne doch auch mal ein paar Wochen ohne Party auskommen.
Für Jugendliche ist Party mehr als nur Feierei
Aber wie geht es den Jugendlichen? Man ist nur einmal 16, 17 oder auch 18. Man schließt nur einmal die Schule ab. Gerade dann, wenn die meisten Jugendlichen anfangen, selbstständig zu werden, haben sie einen starken Wunsch danach, Zeit außerhalb des Elternhauses und mit Gleichaltrigen zu verbringen. Es gibt viel zu entdecken, dazu gehört vielleicht auch das erste Bier oder der erste Kuss. Aber auch die eigene Persönlichkeit macht riesige Sprünge. Das alles gestaltet sich doch eher schwierig, wenn man nur mit den eigenen Eltern abhängt.
Und jetzt? Jetzt ist vieles, was die Zeit als Teenager so aufregend und lustig macht für unabsehbare Zeit nicht erlaubt. Keine Partys, keine Abschlussfeiern, keine Clubbesuche. Das verunsichert. Und gleichzeitig scheint es keine Lobby zu geben, die sich für die Anliegen von Jugendlichen einsetzt. Es scheint klar zu sein, dass der Wunsch nach Feiern politisch ganz weit hinten ansteht. Das kann für dein fast erwachsenes Kind frustrierend sein.
Genug Freiraum und gute Kommunikiation zu Hause ersparen hohes Gesundheitsrisiko
Den meisten Jugendlichen ist bewusst, dass so genannte Corona-Partys gefährlich sind. Sie kennen die potenziellen Folgen. Aber die Angst, etwas zu verpassen, bleibt. Was, wenn sie all das, wovon Ältere gerne schwärmen, nicht mitbekommen, weil sie zu Hause bleiben?
- Frag dein Kind, was genau es am Feiern gehen vermisst. Sind es die Leute? Ist es das Tanzen?
- Zeig Verständnis für seine Lage, auch wenn deine wildesten Zeiten vielleicht vorbei sind. Du weißt, dass du nichts verpasst, wenn du mal zu Hause bleibst aber dein Kind hat diese Erfahrung noch nicht machen können.
Vielleicht könnt ihr zu Hause etwas organisieren, um Verständnis zu zeigen:
- Wenn es die Regelungen zulassen, kann man auch einmal zwei, drei FreundInnen einladen. Dann ist es natürlich toll, wenn die Eltern sich ein paar Stunden zurückziehen oder sogar etwas anderes unternehmen. Auch in kleiner Runde macht das Tanzen Spaß und wenn die Eltern weg sind, kann man sich trotzdem ungestört über den neusten Tratsch austauschen.
- Sollte es nicht erlaubt sein, sich in kleinen Gruppen zu treffen, so muss man das ganze ins Internet verlegen. Gib deinem Kind genug Freiraum und lass es ungestört, wenn es sich mit Gleichaltrigen austauscht. So hat es zumindest die Chance ein bisschen Freiraum in den eignen vier Wänden zu haben. Nur Flaschendrehen funktioniert so nicht ganz so gut.
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